Ein wichtiger Schritt zur Finanzierung der Bau- und Planungsphase für das Leuchtturmprojekt Kinder- und Erwachsenenhospiz in Homburg ist getan: Ein Kooperationsvertrag sichert – zunächst für die kommenden 5 Jahre – die Arbeit der Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH.
Der Förderverein Kinderhospiz Heiligenborn e.V. und der Förderverein für altersübergreifende Palliativmedizin e.V. unterstützen beide den Bau und Betrieb des Kinder- und Erwachsenenhospiz. Ein dringend notwendiger Schritt, denn mit Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages durch Bauminister Klaus Bouillon Mitte Oktober, für ein rund 12.000 qm großes Grundstück auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Homburg, hat dieses wegweisende Projekt den Schritt von der Vision zur Realisierung getan.
Rüdiger Schneidewind, Vorsitzender des Fördervereins für altersübergreifende Palliativmedizin e.V. ist froh und stolz, dass gemeinsam ein so gutes Fundament für zukünftige kooperative Zusammenarbeit gelegt werden konnte: „Wir werden den bestmöglichen Ort für lebensbegrenzend erkrankte Menschen und ihre Angehörigen schaffen.“
Peter Josef Kiefer, Vorsitzender des 2009 gegründeteren Fördervereins Kinderhospiz Heiligenborn e.V. betont: Wir freuen uns, dass wir mit unserem dem Bau und Unterhalt des Kinderhospiz gewidmeten Anteil einen Beitrag zu einer Oase für Familien in Ausnahmesituationen leisten können“. „Seit vielen Jahren schon wissen wir, dass die Diagnose einer unheilbaren oder lebens-limitierenden Erkrankung eines Kindes die ganze Familie in eine parallele Welt katapultiert – nichts ist mehr so wie vorher und die ganze Umgebung scheint sich angesichts des ungeheuren Leids zurückzuziehen. Gerade dann braucht es einen guten Ort und eine stärkende Begleitung für alle Mitglieder der Familie – und zwar ab dem Zeitpunkt der Diagnose bis über den Tod hinaus. Denn die Kranken- und Pflegekassen übernehmen nur einen Teil der anfallenden Kosten. Der Differenzbetrag muss durch Spenden erbracht werden.“
Peter Barrois, Geschäftsführer der Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH stimmt zu: „Ohne finanzielle Hilfe ist Hospizarbeit nicht möglich. Jedes Hospiz ist gesetzlich verpflichtet, 5% der Kosten über Spenden zu finanzieren. Auch Kosten, die in der Vorlaufphase wie z.B. für die Erstellung des Grundstücks-Gutachtens entstehen, werden nicht von Krankenkassen-Zuschüssen oder Förderungen abgedeckt.“ Bereits seit Juni 2017 haben sich für die Verwirklichung dieses Leuchtturmprojekts engagierte Akteure aus der Region zur Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH zusammengeschlossen (zu jeweils 50%: die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V. (AWO) und der Förderverein für altersübergreifende Palliativmedizin e.V.). Unterstützt wird die gemeinnützige Gesellschaft durch das Universitätsklinikum des Saarlandes mit dem Zentrum für Palliativmedizin und dem Team um den Chefarzt, Prof. Dr. Sven Gottschling. „Wir brauchen hier in der Region dringend einen Ort für Familien und ihre erkrankten Angehörigen, die häufig noch viele gemeinsame Jahre haben, aber eben kontinuierlich palliativ begleitet und betreut werden müssen. Viele dieser Familien müssen wir heute wegschicken – teilweise hunderte von Kilometern entfernt – weil es in der Region keine angemessene Versorgung gibt. Erwachsene Patienten auf den Wartelisten versterben häufig, ohne dass an einem angemessenen Ort das bestmögliche für sie getan werden konnte. Mit dem Bau des Kinder- und Erwachsenenhospiz in Homburg werden wir das ändern!“ sagt Prof. Dr. Sven Gottschling.
Um die Finanzierung durch Spenden sicherzustellen, wird demnächst eine hauptamtliche Stelle eingerichtet, die sich u.a. um die Koordination von Fundraising-Aktivitäten, die Organisation von Spendenveranstaltungen sowie die Zusammenarbeit der Kooperationspartner und den gemeinsamen Außenauftritt kümmert.